Was bedeutet guter Unterricht in der Schule?
- Die Klasse wird sehr gut geführt und die verfügbare Zeit wird optimal genutzt.
- Das Unterrichtsklima fördert das Lernen.
- Der Unterricht ist sehr abwechslungsreich und motiviert zum Lernen.
- Er ist gut und klar strukturiert; die Inhalte werden sprachlich und fachlich richtig dargestellt.
- Wichtigstes Bildungsziel ist die Vermittlung von Wissen und Können. Das Können beinhaltet fachliche und nichtfachliche Aspekte (z.B. die
- Bereitschaft zur Kooperation). Ein solcher Unterricht wird deshalb als kompetenzorientiert bezeichnet (Kompetenzorientierung).
- Der Unterricht geht von den Schülerinnen und Schülern aus. Er fördert sie, unterstützt sie, erlaubt ihnen Mitsprache (Schülerorientierung).
- Er fördert aktives und selbstständiges Lernen.
- Er bietet vielfältige Sprech- und Lerngelegenheiten für möglichst alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse.
- Er variiert in angemessener Weise die Methoden und Sozialformen.
- Er sorgt dafür, dass das Gelernte durch intelligentes Lernen gefestigt und gesichert wird.
- Er passt die fachlichen und überfachlichen Inhalte an die Möglichkeiten und Bedürfnisse der Schüler an.
- Er passt die Schwierigkeit und das Tempo an die jeweilige Lernsituation und die Lernvoraussetzungen der Schüler an.
Merkmale guten Unterrichts
- klare Strukturierung des Unterrichts, d.h., der Unterricht ist gut gegliedert, die Lernenden wissen, was sie machen sollen;
- hoher Anteil echter Lernzeit, d.h., die vorhandene Zeit wird wirklich für Lernen genutzt und nicht mit Nebensächlichkeiten vergeudet;
- lernförderliches Klima, d.h., die Lernenden werden ermutigt, ihnen wird etwas zugetraut, die Atmosphäre ist freundlich;
- inhaltliche Klarheit, d.h., die Lernenden wissen, was im Mittelpunkt einer Stunde steht;
- sinnstiftendes Kommunizieren, d.h., der Unterricht bietet Situationen und Gelegenheiten, in denen die Lernenden wirklich etwas zu sagen haben, etwas Sinnvolles mitteilen können;
- Methodenvielfalt, d.h., die Lehrkraft benutzt unterschiedliche Methoden und wechselt diese;
- individuelles Fördern, d.h., die Lehrkraft kann gezielt auf einzelne Lernende eingehen und diese unterstützen und fördern;
- intelligentes Üben, d.h. die Lehrkraft bietet Übungen an, die die Lernenden motivieren, die ihnen Spaß machen und sie zugleich herausfordern, die die Lernvoraussetzungen der Lernenden berücksichtigen;
- klare Leistungserwartungen und klare, gerechte und zügige Rückmeldungen
- vorbereitete Umgebung, d.h., ein Unterricht, der die Lernenden systematisch auf Anforderungen (z.B. ein Rollenspiel) vorbereitet, der Hilfen bereitstellt (z.B. Wortkarten, Plakate, Lexika, Lernprogramme, Realia).
Prinzipien eines effektiven Sprachunterrichts
- Prinzip 1: Der Unterricht stellt sicher, dass die Lernenden sowohl ein reichhaltiges Repertoire sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten erwerben als auch grammatische Kompetenz.
- Prinzip 2: Der Unterricht sollte darauf zielen, dass die Lernenden ihre Aufmerksamkeit überwiegend auf die Bedeutung von sprachlichen Äußerungen richten.
- Prinzip 3: Der Unterricht sollte aber auch darauf achten, dass die Lernenden auf die formale Gestaltung von sprachlichen Äußerungen achten.
- Prinzip 4: Der Unterricht sollte darauf gerichtet sein, dass die Lernenden Wissen über die Fremdsprache überwiegend implizit erwerben, ohne explizites Wissen zu vernachlässigen.
- Prinzip 5: Der Unterricht sollte in Rechnung stellen, dass Lernenden Individuen sind, die individuelle Lernverläufe haben.
- Prinzip 6: Fremdsprachenlernen ist dann erfolgreich, wenn die Lernenden vielfältige Möglichkeiten erhalten, der Fremdsprache und Sprechenden der Fremdsprache zu begegnen.
- Prinzip 7: Fremdsprachenlernen ist dann erfolgreich, wenn die Lernenden ausreichende Möglichkeiten erhalten, sich in der Fremdsprache zu äußern.
- Prinzip 8: Die Möglichkeit der Interaktion in der Fremdsprache ist die zentrale Voraussetzung für deren Erwerb.
- Prinzip 9: Unterricht muss die Unterschiede bei den Lernenden ernst nehmen.
- Prinzip 10: Um die Fortschritte der Lernenden in der Fremdsprache bewerten zu können, ist es notwendig, dass sowohl freie als auch kontrollierte Sprachproduktion getestet wird.