Ziele europäischer Sprachenpolitik
1. Mindestens zwei Fremdsprachen für alle
Die europäische Sprachenpolitik verfolgt seit 1995 das Ziel, dass alle EU- Bürgerinnen und -Bürger neben ihrer Muttersprache mindestens zwei weitere Fremdsprachen erlernen. Dadurch soll ein friedliches Zusammenleben, aber auch eine Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt gesichert werden.
2. Lebenslanges Lernen
Nach Aussage der europäischen Bildungspolitik reicht es nicht, dass wir nur in der Schule und im Studium aktiv lernen, und zwar deshalb nicht, weil das Wissen in unserer Zeit sehr schnell veraltet und ständig neues Wissen dazukommt. Beim Sprachenlernen ist es wichtig, die erworbenen Sprach(en)kenntnisse auch nach der Schul- und Berufsausbildung zu pflegen und zu erweitern, um davon in Ausbildung, Beruf und Alltag profitieren zu können.
3. Lernen lernen
Um auch nach der Schule / nach dem Studium selbstständig weiterlernen zu können, ist eine Lernfähigkeit notwendig, die man bereits in der Schule erwerben sollte. Für das eigenständige Weiterlernen von Sprachen ist es wichtig, dass Lernende ihre Stärken beim Lernen kennen und über geeignete Strategien zum effizienten Sprachenlernen verfügen.
4. Frühes Fremdsprachenlernen
Die europäische Sprachenpolitik hat die Vorteile des frühen Fremdsprachenlernens erkannt und empfiehlt, möglichst früh mit dem Fremdsprachenunterricht zu beginnen. Kleinkinder scheinen fast mühelos Sprachen erlernen zu können. Ein mehrsprachiges Lebensumfeld führt dazu, dass Kinder die Existenz mehrerer Sprachen als etwas Natürliches sehen und sich deshalb in diesem Umfeld problemlos zurechtfinden.
5. Vielfältiges Sprachenangebot
In der Schule sollen nicht nur die Fremdsprachen unterrichtet werden, die weit verbreitet sind und von vielen Menschen gesprochen werden, sondern auch “kleinere” Sprachen wie Nachbar-, Minderheiten- oder Herkunftssprachen. Auf dem Arbeitsmarkt werden Expertinnen und Experten für die verschiedensten Sprachen und Kulturen gebraucht.
6. Bilingualer Sachfachunterricht (CLIL)
In vielen Schulen werden inzwischen ein oder mehrere Sachfächer im Rahmen des regulären Schulbetriebs in einer Fremdsprache unterrichtet. So können die Lernenden die Fremdsprache in einem authentischen Kontext verwenden.
In vielen Schulen werden inzwischen ein oder mehrere Sachfächer im Rahmen des regulären Schulbetriebs in einer Fremdsprache unterrichtet. So können die Lernenden die Fremdsprache in einem authentischen Kontext verwenden.
Behaviorismus
- Diese Theorie entstand in den 1950-er Jahren.
- Basiert auf Reiz-Reaktionsschema
- Sprache wird durch Imitation und Verstärkung (Belohnung) erworben.
- Lernen durch Nachnahmung
- Lernprozess ist Konditionierungsvorgang
- Die Sprache des Kindes wird also durch die Reaktionen der Umwelt gestaltet.
- Lob und negative Rückmeldung spielen eine wichtige Rolle beim Erwerben der Sprache.
Zum Beispiel:
Mutter: ,, Komm, wir rufen Oma an."
Kind: ,, Wir lufen Oma"
Mutter: ,,Ja, wir rufen Oma an."
Kind: ,,an"
Kritik am Behaviorismus
- Mechanisches Menschenbild
- Mensch als beliebig manipulierbar, kein freier Wille.
- keine Aussagen über mentale Prozesse, eigener Wille, Gedanken oder Gefühle.
- Prozesse des Lernens, die im Gehirn (der Black Box) ablaufen, werden ignoriert.
- berühmteste Kritik von Noam Chomsky „poverty-of-the-stimulus-argument“.
- besagt, dass die Struktur der Sprache (Grammatik, Syntax) nicht allein durch Input von außen von einem unvorbereiteten Organismus gelernt werden kann.
- Die Reize sind zu schwach/arm, der menschliche Geist zu komplex. Erlerntes Wissen muss auf einer Grundlage basieren d.h. „Universalgrammatik“.
Kognitivismus
- die Verknüpfung von kognitiver und sprachlichen Entwicklung in den Vordergrund, wobei er nicht grammatikalische, sondern semantische, pragmatische und kommunikative Aspekte von Sprache betrachtet
- Lernende sind aktive Teilnehmende im Lernprozess.
- Neue Informationen werden mit zuvor bereits verarbeiteten und gespeicherten Informationen verknüpft.
- Das einsichtige und bewusste Lernen spielt wichtige Rolle.
Zum Beispiel
Ein Kind entwickelt eine Vorstellung davon, was ein Ball ist, indem es ihn sieht (er ist rot), anfasst (glatt) und anstößt (rollt weg).
Es sagt „Ball“, später „Wo ist der Ball?“ und viel später: „Die Erde ist eine Kugel“…
Nativismus
- Noam Chomsky war der bedeutsamste Vertreter des Nativismus.
- bestimmte Fähigkeiten und Begabungen sind angeboren.
- Nativismus ist Gegensatz zu behavioristischen Theorie, die besagt, dass jede Fähigkeit erlernt werden muss .
zum Beispiel:
Kind: „Ich habe das ausgeschneidet.“
„Da sind drei Hause.“
„Ich wille das nicht.“