Gedicht: Heidenröslein (1770-1789)
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
Epoche: Sturm und Drang / Geniezeit
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Heidenröslein
Sah ein Knab’ ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,
War so jung und morgenschön,
Lief er schnell es nah zu sehn,
Sah’s mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Knabe sprach: “Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden."
Röslein sprach: “Ich steche dich,
Daß du ewig denkst an mich,
Und ich will’s nicht leiden."
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Und der wilde Knabe brach
‘S Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihm doch kein Weh und Ach,
Mußt’ es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Epoche: Sturm und Drang / Geniezeit
Epochenbeginn: 1765
Epochenende: 1785
Epochenspanne: 20 Jahre
Vertreter der Sturm und Drang / Geniezeit:
- Johann Wolfgang von Goethe
- Jakob Michael Reinhold Lenz
- Friedrich Schiller
- Friedrich Maximilian Klinger
- Friedrich Leopold Graf zu Stolberg
- Christian Friedrich Daniel Schubart
Merkmale des Realismus
- Leidenschaftliche Sprache
- Autoren sind junge und freie Poeten
- Hinwendung zum (tragischen) Heldentum
- Literatur und Philosophie kommen einander sehr nahe
- Der Mensch ist voller Empfindungs- und Tatendrang
- Kritik am Feudalismus bleibt bestehen
- Das Drama ist das zentrale Genre der Epoche
Bekannte Werke der Epoche Sturm und Drang
- Die Leiden des jungen Werthers (1774)
- Prometheus (1774)
- Ganymed (1774)
- Der Hofmeister (1774)
- Über die Fülle des Herzens (1778)
- Die Räuber (1781)
- Kabale und Liebe (1784)
- Die Fürstengruft (1785/86)
- Faust 1 (1808)
Johann Wolfgang von Goethe
gestorben am: 22. März 1832, Weimar, Deutschland
Ehepartnerin: Christiane von Goethe (verh. 1806–1816)
Kinder: August von Goethe