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Mehrsprachigkeit an Schulen

DLL 16, Kapitel 1
1. Mehrsprachigkeit an indishen Schulen

In indischen Schulen, wo Deutsch beigebracht wird, ist immer dieses Thema sehr groß: Was soll das Unterrichtssprache sein? In meinsten Bundesländer Nordindiens spricht man Hindi, in Südindien Tamil in Tamil Nadu, Kannad in Karnataka, Malyalam in Kerala und Telegu in Andhra Pradesh und Telangana. Als Deutschlehrer werden wir immer wieder darauf hingeweist, dass unsere Unterrichtstunden nur einsprachig sein sollen, d. h. Deutsch zu Deutsch aber das kann man wohl im Erwachsenenbereich tun, aber in Schulen wäre das bisschen problematisch, wenn die Lehrkraft nur auf Deutsch spricht und natürlich gibt es klare Gründe dahinter:

  • Schlülern und Schlülerinnen ist Deutsch ein Wahlfach und kein Hauptfach.
  • Sie haben schon andere Fächer wie Mathe, Physik, Chemie, Geschichte, usw., die erheblich anspruchsvoll sind.
  • Sie haben nur eine begrenzte Zeit, Deutsch zu üben und daher wird es kaum  erwartet, dass sie fließend Deutsch sprechen oder verstehen.
  • Deutsch ist in Indien keine Familiensprache der Schüler bzw. Schülerinnen und deswegen wäre eine einsprachige Deutschstunde viel verwirrend.

 

Ziel dieses Kapitels ist, dass Sie

  • Sprachenvielfalt erkennen und sichtbar machen können,
  • wissen, warum Sprachbiographien der Lernenden für das Sprachenlernen von besonderer Bedeutung sind,
  • einige Möglichkeiten kennen, wie Mehrsprachigkeit im Unterricht thematisiert werden kann.

1.1 Erfassen von Mehrsprachigkeit

In Indien ist Mehrsprachigkeit ganz normal. Jede/r von uns kann mindestens 2 Sprachen: Englisch und die regionale Sprache. In meisten Schulen ist Englisch ein Pflichtfach und studieren die Schüler fast alle Fächer im Englischen. In Punjab, Delhi, Chandigarh und in meisten Teilen von Jammu werden Englisch, Punjabi und Hindi gesprochen. In Himachal, Uttar Pradesh, Bihar, Gujrat und Rajeshthan können fast alle Hindi, English und die regioinale Sprache. In Bengal, Bangladesch, Assam und in östlichen Staaten ist Englisch neben der regionalen Sprache häufig zu hören.

Am Ende dieses Teilkapitels

  • wissen Sie, wie Spracherhebungen durchgeführt werden können,
  • können Sie bereits durchgeführte Spracherhebungen interpretieren,
  • können Sie eine Spracherhebung in einer Lerngruppe durchführen und auswerten,
  • können Sie einschätzen, welche Wirkung sprachbiographisches Wissen auf eine umfassende Sprachbildung und Sprachförderung haben kann.

 

Sprachenerhebung

Sprachenerhebung besteht aus 2 Wörtern: Sprachen + Erhebung. Sprachen sind die mündlichen und schriftlichen Kommunkationsmittel und Erhebung bedeutet eine Umfrage. In einfachen Wörtern ist Sprachenerhebung eine Befragung von Schülerinnen und Schülern, wie viele Sprachen sie können. Dabei werden Daten zum sprachlichen Verhalten der Schülerinnen und Schüler erfragt, um Auskunft zu erhalten über

  • Sprachenrepertoire (Welche Sprachen sprechen die Schülerinnen und Schüler?),
  • Sprachenwahl (Mit wem sprechen sie welche Sprache(n)?),
  • Selbsteinschätzung der Sprachkompetenz (Verstehen/ Sprechen/Lesen/ Schreiben)
  • zusätzlichen Deutsch-/Förderunterricht und schulischen oder außerschulischen Sprachunterricht,
  • Welche Sprachen lernen sie in und außerhalb der Schule?
  • Sprachpräferenzen (Welche Sprache sprechen die Kinder am liebsten?).

Über (SPREEG, 2002) kann man hier lesen:

Fragebogen von SPREEG, 2002: Bitte hier klicken und downloaden

Der Fragebogen gliedert sich in die Themenbereiche

  • Allgemeine Daten
  • Zuwanderungsgeschichte
  • Staatsangehörigkeit
  • Schule allgemein
  • Herkunfts- und Familiensprache
  • Schulische Sprachförderung
  • Wertschätzung der Mehrsprachigkeit

„Migrationshintergrund“ umfasst drei Merkmale:

1. keine deutsche Staatsangehörigkeit,
2. nichtdeutsches Geburtsland,
3. nichtdeutsche Verkehrssprache in der Familie bzw. im häuslichen Umfeld (auch wenn der Schüler / die Schülerin die deutsche Sprache
beherrscht).

Nach der KMK (Kultusministerkonferenz) Definition spricht man von Migrationshintergrund, wenn eines der drei Merkmale zutrifft.

 

Sprachbiographien und ihre Bedeutung im schulischen Kontext

Zweitspracherwerb:

Der Erwerb der Zweitsprache des KTN hängt davon ab:

  • seit wann er sich mit der Sprache auseinandersetzt,
  • welche Lernangebote ihm gemacht wurden bzw. werden und
  • welche weiteren Sprachen er auf welchem Niveau beherrscht.

Language Awareness:

Um das Sprachbewusstsein der Lernenden und nicht zuletzt auch der Lehrenden zu fördern, sollten die Sprachen der Schülerinnen und Schüler aktiv in den Unterricht einbezogen und zum Medium und Gegenstand des Lernens gemacht werden. Der Language-Awareness-Ansatz, der in Deutschland bereits in vielen Schulen Einzug gehalten hat, will

  • die Neugierde und das Interesse an Sprachen wecken,
  • die aktive Akzeptanz sprachlicher und innersprachlicher Vielfalt fördern,
  • die Analyse des Sprachgebrauchs anregen (z.B. Höflichkeitsform „Sie“ im Vergleich zum Englischen oder Türkischen) ,
  • das sprachliche Handeln bewusster und Sprachen in ihren soziokulturellen Kontexten erfahrbar machen (Wann spreche ich wie mit wem?),
  • Sprachmanipulation und -missbrauch durchschaubar machen (z.B. in der Werbung),
  • das Sprechen über Sprache initiieren.

About
Neeraj Pant is one of our most senior teachers and has a very good amount of experience and excellent qualifications in the German language. His passion for teaching German as a foreign language (Deutsch als Fremdsprache) has made him leave his high-earning MNC job. Read More

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